Wofür sollen sich Schweizer/innen jetzt entschuldigen?

I disagree with US based campaign Avaaz.org asking Swiss people who shared other protests in the past to apologize for the Swiss vote against minarets. Avaaz and many others don’t understand what happened. Imagine that other western countries would know the same liberty of democratic decision – the result could even be worse. Blame the messenger? Try to understand the disgusting message and take appropriate action.

Lesenswerte Gedanken aus feministischer Sicht zu einer Analyse des Schweizer Volksentscheids über Minarette: Alice Schwarzer in EMMA.

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3 Antworten zu “Wofür sollen sich Schweizer/innen jetzt entschuldigen?”

  1. Reetta Karjalainen sagt:

    Hast Du am Sonntag „Im Zentrum“ gesehen? War wahrscheinlich gar nicht so falsch, was dieser eine Schweizer sagte, dass die Schweiz in dieser Frage nur auf ein schon lange virulentes Problem aufmerksam gemacht habe… Die angemessene Handlungsweise wäre meiner Meinung nach die sog. Integrationspolitik inkl. Schubhaft etc. & inkl. v.a. auch des Bildungswesens etc. zu überdenken, damit keine Parallelgesellschaften entstehen und Vorurteile auf beiden Seiten abgebaut werden können!

  2. Billo Heinzpeter Studer sagt:

    Nee, hab ich nicht gesehn. Dass die Schweiz den Boten spielt, heisst noch nicht, dass die Botschaft richtig sei – aber es wäre falsch, sie nicht hören zu wollen. Das Problem lässt sich m. E. aber nicht mit einer «Integrationspolitik» lösen, denn die geht immer davon aus, dass sich die Neuen den Alten anpassen müssen. Das hat schon bei der «Jugendpolitik» nie funktioniert. Wenn die westlichen Gesellschaften sich Immigrant/innen aus andern Kulturen öffnen (und das müssen sie, weil sie sonst aussterben bzw. später einmal schlicht überrannt würden), dann müssen sie auch bereit sein, den für jede Gesellschaft unverzichtbaren Grundkonsens neu auszuhandeln. Zu diesem gehört z. B. die freie Ausübung der eigenen Religion ohne Störung anderer. Ich empfinde Kirchenglocken als störend, ein Minarett an sich stört mich erst, wenn von ihm herunter zum Gebet gerufen (gekrächzt) wird. Aehnliches gilt für Kleidung, Gebräuche usw: Die Freiheit des sich Ausdrückens muss gewährleistet sein, soweit sie andere Gruppen nicht stört, beeinträchtigt, beleidigt. Nach meinem Verständnis müssen «wir» einen Schritt auf die «Neuen» zugehen, damit sie auf «unserem» Territorium ein Zuhause finden können. Dann kann auch gegenseitiges Verständnis wachsen.- Jene auszuweisen, die partout keinen Konsens wollen, find ich als Forderung heikel; denn genau genommen müssten dann auch jene «Einheimischen» ausgewiesen werden, die sich gegen einen Konsens sperren…

  3. David Meili sagt:

    Ich habe meine eigene Meinung über Leute, die für die Initiative gestimmt haben, und für Journalisten und „Experten“, die das Resultat nun verharmlosen (wie Jacqueline Fehr heute im TA).
    Für meine Familie mache ich eine Ausnahme, vor allem für die ältere Generation. Meine Cousine und ihr Mann, aktive Christen, die viele Jahre in Afrika im Einsatz waren, sind auf grausame Weise beim Massaker in Luxor umgekommen. Doch das hat mit meinen kurdischen Nachbarn, deren Grossmutter ein Kopftuch trägt, wenn sie zu Besuch kommt, wirklich nichts zu tun. Und wenn es je einen Imam in Kloten gibt, würde ich mit ihm die gleiche herzliche Beziehung pflegen, wie dem katholischen Pfarrvikar.

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