Die verbotene Glühbirne
Hitziges Tagebuch ab Oktober 2010

Die EU hat die gute alte Glühbirne verboten. Die Konsument/innen spielen brav mit, denn es geht ja immerhin ums Energiesparen, und da haben wir alle doch ein schlechtes Gewissen…

Hinter den Kulissen lachen sich die Kunstlichthersteller ob unserer Dämlichkeit ins eine Fäustchen, während sie mit dem andern die Gewinne zählen.

Geheimgesetzgebungsmaschine von EU Gnaden
5. Dezember 2010

Der «Zeit»-Redakteur Jochen Bitter hat im Februar 2009 zum Thema folgendes geschrieben.
Und in seinem eben erschienene Buch «So nicht, Europa!» widmet er diesem Beispiel von «Geheimgesetzgebungsmaschine» gleich ein ganzes Kapitel.

Energiesparen kann Ihre Gesundheit gefährden
2. Dezember 2010

Billo Heinzpeter Studer:
Ich bin nicht erstaunt: Da plädiert ein Energiesparlampenhersteller für das Verbot von Flüssigquecksilber und fordert Amalgam (eine Quecksilberverbindung) als Alternative.

Aber Quecksilber ist so oder so ein extrem problematischer Stoff, den wir zusehends im Trinkwasser zu uns nehmen und der daher grundsätzlich nicht in Produkte verarbeitet gehört. Schon genial, was uns das Glühlampenkartell so alles beschert – samt Verbot der guten alten Birne…
www.heatball.de und – helvetisch etwas zurückhaltender – www.righi-licht.ch

Christof Litz:
Ein Amalgam aus Verboten und Klüngel, hochgiftig

Benjamin Otter:
also lieber mit atomstrom betriebenen lampen heizen als recyclierbares amalgam in energiesparlampen zu verwenden? O.o

Billo Heinzpeter Studer:
Das ist die falsche Alternative, Beni. Wenn es wirklich um Stromsparen beim Licht geht, dann mit LED – aber nicht diese angeblichen Stromsparlampen, die v.a. eines bringen: mehr Geld in die Kassen eines jahrzehntealten Kartells, das unter «Nachhaltigkeit» nur eines versteht: die oligopolistischen Gewinne auf weitere Jahrzehnte hinaus sicherzustellen. Mit besten Aussichten, weil die depperten (oder gut geschmierten) Bürokratien der «entwickelten» Länder mitspielen…

Christof Litz:
Sparlampen für Langzeit-Einsatz benutze ich schon, für Kurzgebrauch ist die alt hergebrachte Glühbirne immer noch gut, im Winter sowieso.

Benjamin Otter:
Mit den LED’s stimm ich dir sofort zu, auch wenn die z.b. aus giftigem Gallium Arsenid bestehen 🙂 Ich hab auch nichts dagegen, nur noch LED’s einzusetzen und auch Sparlampen zu verbieten. Aber das Verbot von Glühbirnen ist definitiv ein Gewinn für die Umwelt. Und an Christof: Warum soll es einen Unterschied machen im Lang oder Kurzzeitgebrauch? 10 mal kurz Energie verschwendet gibt am Ende auch einmal Lang.

Billo Heinzpeter Studer:
Beni, bei der guten alte Glühbirne ist die Abgabe von Licht eben ein Nebeneffekt der Abgabe von Wärme, siehe http://www.heatball.de
Im Sommer ist das vielleicht weniger gefragt – aber da haben wir dank der oberdämlichen Sommerzeit (auch die mal eingeführt mit dem nie bewiesenen Argument der Energieeinsparung) ja eh lange Tageslicht am Abend, also weniger Kunstlichtbedarf…

Christof Litz:
Benjamin, ich denke, bei Kurzeinsätzen könnte die Bilanz gegenüber den Sparlampen plus deren graue Energie sogar positiv sein.
Und meine Kurzeinsätze sind so kurz, dass mir das Resultat eines Bilanzvergleiches sogar einfach gleich ist.
Und ein bisschen «unvernünftig» bleiben, im Sinn von unbekümmert halte ich für die Psychohygiene (wäk das Wort) als hilfreich.

Sind Glühlampen Sprengstoff?
21. November 2010

Billo Heinzpeter Studer hat selten ein derart konkretes Stück Realsatire miterlebt. Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen: Glüh…, ähm, Heizbirnen auf dem Prüfstand beim «Dezernat Produktsicherheit und Sprengstoff». Man denkt unwillkürlich an Cabaret – aber hier geht’s um die Durchsetzung handfester jahrzehntealter Kartellinteressen… unglaublich.
https://www.heatball.de/index.php
«Beide Editionen des Heatballs sind leider ausverkauft. Zudem wird die zweite Lieferung immer noch vom Zoll zurückgehalten.»

Maria Stachel:
Ja leider, man müsste da wirklich ein Kabarett draus machen, damit das Leben freudvoller wird!

Christof Litz:
Eine Bombengeschichte, ich explodiere gleich vor lachen.

Andreas Krebs:
Übrigens ist Humor vielleicht wirklich die richtige Wahl, um Menschen zu erreichen und aufzuklären. Zusammen mit Musik, denke ich, eine unserer stärksten «Instrumente».

Billo Heinzpeter Studer:
schrieb eben an das Dezernat für Produktsicherheit und Sprengstoff des Bezirks Köln und empfiehlt Nachahmung.

An: claudia.bensberg@bezreg-koeln.nrw.de
Kopie: oliver.koenigsfeld@brk.nrw.de UND feedback@heatball.de
22. November 2010

Sehr geehrte Frau Bensberg
Eben wollte ich bei der Firma DTG Trading in Niederzier Nachschub an Heatballs bestellen und erfahre, dass die neue Lieferung aus China derzeit in Ihrem Dezernat für Sprengstoff daraufhin untersucht werde, ob sie zum freien Verkehr freigegeben werden dürfen.
Das ist eine absolute Lachnummer, und ich wette drauf, dass die Medien sich über kurz oder lang aufs Schönste daran gütlich tun werden.
Der Hintergrund dieses Kabaretts ist allerdings noch viel abgründiger: Es handelt sich im Prinzip um ein Produkt, dass eine gewisse Verwandtschaft zur guten alten Glühbirne hat, weswegen es dem international bis heute oktroyierten Gesetz des Kartells der Leuchtenhersteller unterworfen werden soll. Dieses Kartell hat in jüngerer Zeit bekanntlich damit von sich reden gemacht, dass es die herkömmliche Glühbirne als ökologisch schädlich aus den Regalen verschwinden und durch absolut «grüne», angeblich sehr viel haltbarere, sicher aber sehr viel teurere Lichterzeuger ersetzen lassen wollte – ein Wunsch, den die Regierungen der «entwickelten» Länder denn auch sofort zum Gesetz erhoben.
Hierüber und über den Verwendungszweck der Heatballs informiert Sie trefflich www.heatball.de/verwendung.php
Als einer, der die nähere Umgebung seines jeweiligen Aufenthalts (und nur diese) seit Jahrzehnten energiesparend mit Heatballs heizt, bin ich von der Sequestrierungsmassnahme Ihres Bezirksamts direkt betroffen. Ich bitte Sie, die Heatballs raschestmöglich freizugeben, damit ich auch im anbrechenden Winter nicht eine ganze Wohnung heizen muss, wenn ich mich mehrheitlich nur an meinem Arbeitstisch aufhalte.
Mit freundlichen Grüssen
Billo Heinzpeter Studer

Gerald Marischka:
rofl *ich hau mich ab* *zerbrösel vor Lachen*

Billo Heinzpeter Studer:
AND THE SHOW GOES ON:
Antwort des Dezernats für Produktsicherheit und Sprengstoff des Bezirks Köln:
«Vielen Dank für Ihre Email zum Thema „“Heatballs“.
Das zuständige Fachdezernat der Bezirksregierung Köln versucht derzeit noch, Licht in das Dunkel der wahren Natur der „Heatballs“ zu bringen. Sobald ein Prüfungsergebnis vorliegt und die weiteren juristischen Fragen geklärt wurden, werden Sie sicher aus der Presse oder von Seiten des Vertreibers der „Heatballs“ erfahren, wie es im Thema „Heatballs“ weiter geht.
Zur Klarstellung möchten wir noch darauf hinweisen, dass es bei der Prüfung der „Heatballs“ selbstverständlich nicht um Sprengstoff geht, wie in einigen Zuschriften und Presseartikeln behauptet wird.
Mit freundlichen Grüßen
Die Pressestelle der Bezirksregierung Köln»

Irmgard Algader:
es geht NICHT um Sprengstoff? Knalleffekt! 8=)

Gerald Marischka:
Gute Pressestelle …. die wollen spielen 🙂 *komm schupf ihnen noch einen Ball zu. …. *mare harrt der Dinge* 😀

Glühlampe tot? Es lebe der Heatball!
8. Oktober 2010

Billo Heinzpeter Studer dankt Gerald Marischka für diesen Link, hat erst gestutzt, findet’s aber eine Überlegung wert. Das Verbot der alten Glühbirne ist ja wohl von Anfang an keine europäische «Öko-Grosstat». Die gute alte Birne jetzt als Heizung einzusetzen, ist zumindest Spassguerilla mit einem Schuss Tiefsinn.
www.heatball.de

Billo Heinzpeter Studer lässt sich dies und jenes auf der Zunge zergehen:
«Heatballs sind technisch der klassischen Glühbirne sehr ähnlich, nur dass sie nicht zur Beleuchtung gedacht sind, sondern zum Heizen.»
«In Passivhäusern macht die Wärme, die durch Glühlampen in die Räume eingetragen wird, einen erheblichen Anteil der Heizenergie aus. Der Austausch von Glühlampen durch Energiesparlampen nimmt diesen Teil, der nun anderweitig zugeführt werden muss.»
«Der Einsatz von Heatballs vermeidet den fehlenden Wärmeeintrag. Die bestimmungsgemäße Verwendung von Heatballs ist das Heizen. Gebrauchen Sie Ihren Toaster etwa als Leselampe?»
«Heatball ist auch ein Widerstand gegen die Unverhältnismässigkeit von Massnahmen zum Schutze unserer Umwelt.»
«Ein Heatball passt in jede herkömmliche E27- beziehungsweise E14-Fassung. Der Wirkungsgrad eines Heatball ist extrem hoch. Die Leuchtwirkung während des Heizvorgangs ist produktionstechnisch bedingt. Sie ist völlig unbedenklich.»

Billo Heinzpeter Studer:
Harr harr harr! «Die Füllhöhe ist technisch bedingt» war schon immer mein Lieblingssatz. Harr! Genau: Ich harre der Prügel all meiner bauökologisch bewanderten und energiepolitisch korrekten friends… *duckundweg*

Remo A. Peter:
Dazu kommt, dass wir hierzulande mit den Energiespar-Lampen wieder so richtig abgezockt werden. Dimmbare Typen kosten um CHF 20 rum, ennet der D-Grenze gibt es sie für 3 Euro, und aus China kommen sie alle.

Billo Heinzpeter Studer:
Die Abzocke hat weltweit System, gegen das die Kartellämter seit Jahrzehnten vorgehen müssten, es aber nie taten:
www.taz.de

Gerald Marischka: ‎
«Spassguerilla mit einem Schuss Tiefsinn« …. Jawohl! -:)

Christof Litz:
Auch bei den Heilkräutern, die bald nur noch ausführlichst geprüft verkauft werden dürfen, wird ein Ausweichen auf Heilgewürze notwendig werden.

Thomi Horath:
Bei den neuen Sparlampen als «Neonröhren» (nicht bei den Halogenlampen) gibt es noch einen weiteren Spareffekt: Wenn genügend davon in den normalen Hauskehricht geworfen werden, kann bald flächendeckend Quecksilberdampf aus den Kehrichtverbrennungsanlagen ausgestossen werden und dadurch die Bevölkerung dezimiert werden. Sparen an der Wurzel eben!

Uli Beit:
der herr thomi horath und sein schwarzer humor … aber wie wahr! *g*

Christof Litz:
Doch nicht so wahr, denn die Verbrennungsanlagen sind mit effizienten Rauchgasfiltern ausgerüstet.

Thomi Horath:
Ja, Christof, das müsste man mal testen, wie effizient diese Filter für Hg (dampfförmig) sind. Und zweitens sind die guten Filter vielleicht in der Schweiz installiert, aber in Ungarn? Polen? Italien? (ah, die haben ja gar keine Verbrennungsanlagen, oder wie war das schon wieder?)

Billo Heinzpeter Studer:
bricht aber noch eine Lanze für LED-Leuchten, wirklich genial und stromsparend, seltsam nur, dass es da bisher nur farbiges, nicht aber neutrales Licht gibt… aha, da haben die selben Firmen den Finger drauf, und die wollen uns erst mal mit ihren Energie«spar»lampen abzocken… oder wie oder was?

Christof Litz:
Nein nein, kein Skandal weit und breit, weisses LED-Licht gibt es seit längerem. zuerst gab es nur rotes, dann auch grünes, seit sie es geschafft haben, auch blaues zu machen können die drei Farben überlagert werden, und weisses Licht ist da. Habe so eine Taschenlampe, die brennt mit einer Batterie 70 Stunden am Stück.

Billo Heinzpeter Studer:
ja, DEN Trick kannte ich schon – aber einfach schön weisses ohne Firlefanz und so?

Christof Litz:
Firlefanz habe ich keinen dabei, Batterie rein, Knopf drücken und es lichtet. (Weisses Licht muss eben zusammengesetzt werden, da die Photonen nur immer in einem ganz spezifischen Wellenbereich erzeugt werden können).

Irmgard Algader:
mag alles, nur kein weisses Licht. Erleuchtet noch ganz, ganz kurz mit der letzten farbigen Glühbirnenreserve..und wird dann wohl oder übel auf LED oder im Winter (!) heatball umsteigen. Wär doch gelacht!

Sandra Ravioli:
Irmgard im nicht EU Ausland gibt es noch ganz normale und ordinäre Glühbirnen!

Billo Heinzpeter Studer:
aber nöme lang im Fall (im Migros z.B. scho nöm)

Irmgard Algader:
ist sooo selten im EU Ausland.. 🙁

Thomi Horath:
Ah ja, stimmt ja, die Schweiz gehört zum Nicht-EU Ausland. Aber wohl auch nicht mehr lange… 😛

Billo Heinzpeter Studer:
wagt einzuwerfen, dass die CH immer tut, was die EU beschliesst, oft sogar noch vor DE

Sandra Ravioli:
Billo, usser dr Schwyz gits no anderi Länder:)!
Leider, Billo, den letzten Satz kann ich nur ebenfalls konstatieren! Sie haben offensichtlich Angst, die EU könnte ohne sie in die Sinnlosigkeit abtriften. Schließlich sind auch Schweizer Bananen EU-tauglich und in den Herstellerländern als Kochbananen bezeichnet:)!

Tags: Energie, EU, Kartell

Dieser Artikel wurde am Sonntag, 05. Dezember 2010 um 12:20 erstellt und ist in der Kategorie Allgemein abgelegt. Antworten zu diesem Artikel können durch den RSS 2.0-Feed verfolgt werden. Zum Antworte bitte an das Ende der Seite gehen. Pingen ist im Moment nicht erlaubt.