Gebrüll von rechtaussen kann Bravheit nicht übertönen

Der Abspann am Ende der Podcasts bzw. Aufzeichnungen von Sendungen auf Schweizer Radio spiegeln die verknöcherte Struktur des Besitzers und dessen Hilflosigkeit, wenn es um ein wirksames und gewinnendes  Branding geht – das gerade im bevorstehenden Abstimmungskampf in eigener Sache nicht ganz unwichtig wäre.

Schon schriftlich wirkt der Abspann mit zwei nichtssagenden Akronymen müde. Mündlich ist er noch weniger überzeugend. Die erste Zeile wird unterkühlt vorgetragen, die zweite klingt sogar wie aus einem entfernten Raum.

Einst hiess der Sender Radio DRS, ausgedeutscht «Radio der deutschen und rätoromanischen Schweiz»; dann wurde es umgetauft auf Radio bzw. Fernsehen SRF («Schweizer Radio und Fernsehen, Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft.») Hinter dem Kürzel SRG verbirgt sich eben diese Gesellschaft, ein 1931 gegründeter Verein mit Abstützung in allen Landesteilen. Die SRG ist Hauptnutzer der staatlich reglementierten Radio- und Fernsehgebühren, über deren von rechtsaussen verlangte Senkung demnächst eine Volksabstimmung befinden wird.

Und wie will die SRG diesen Kampf gewinnen? Etwa mit den alten Parolen eigener Notwendigkeit, nachdem sie selber einige ihrer Sendegefässe bereits gestrichen oder verwässert hat? Oder mit ihrem alten spröden Kürzel-Outfit, in der Hoffnung auf Mitleid mit dem Mauerblümchen?

Wetten, die Abstimmungschancen stünden besser, würden die Sender fortan stolz und ganz selbstverständlich als «Schweizer Radio» (bzw. «Schweizer Fernsehen») auftreten, ohne Kürzel und ohne SRG-Wurmfortsatz. Aber das ist wohl mit den regional abgestützten Sesselsitzern in der SRG nicht zu machen; das hämer imer so gmacht, da chönt jo jede cho…

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