Come on, Come on

Jesses Vater Paul ist psychisch erkrankt, seine Mutter Viv muss neben ihrer Arbeit ganz für ihren Mann da sein. Jessies Onkel Johnny, ein alleinstehender Radioreporter in New York, bietet an, für ein paar Tage nach Los Angeles zu kommen und sich um seinen Neffen zu kümmern. Doch Pauls Krankheit wird schlimmer, er muss in die Klinik, will aber, dass Viv bei ihm bleibt, bis es ihm ein bisschen besser geht. Johnny muss zurück nach New York für ein paar neue Interviews mit Kindern, die er über ihr Leben, ihre Gedanken, über die Zukunft und über die Erwachsenen befragt. Jesse will mit ihm nach New York fliegen, und Viv lenkt schliesslich ein. Aus den paar Tagen wird eine lange Zeit, lang genug, dass Johnny und Jessie sich richtig kennen und verstehen lernen, der etwas verschrobene Journalist und der umwerfend quirlige und verrückte neunjährige Junge.

Mike Mills ist ein wunderbarer, berührender Film gelungen, der einem ein Lächeln ins Gesicht zaubert und zu Gedanken über das Leben anregt, über das eigene und das von Menschen, die einem lieb sind. Ein Film wie aus der Zeit gefallen, ruhig in unruhigen Kulissen, tief in einer oberflächlichen Welt. Die Bilder in Schwarz-Weiss verstärken diese feine Stimmung und sind zugleich ein heilsamer Kontrast in einer Gesellschaft, in der zunehmend nur noch Schwarz oder Weiss in heftigen Diskussionen gelten. Ein Film voller Hoffnung: ja, es wäre auch anderes möglich.

Mike Wills (Buch und Regie): «Come on, Come on», USA, 2021. Mit Joaquin Phoenix (Johnny), Woody Norman (Jesse), Gaby Hoffmann (Viv) und weiteren.

Ganzer Film zeitweise, aber geoblocked auf ARTE

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