Der Artikel «Schau mir in die Augen, bevor Du mich tötest» im «Magazin» vom 11.12.2009 bringt wieder einmal beide Seiten auf die Palme, aber nicht zu mehr Erkenntnis.
Ich kenne beide scheinbar miteinander so unversöhnlichen Haltungen aus eigener Lebenserfahrung, die des Essers tierischer Produkte und die des bewusst vegan sich Ernährenden. Seitdem ich eine Haltung «dazwischen» eingenommen hab, setze ich mich nebst meiner Arbeit im «Nutztierschutz» (schreckliches, aber gerade darum unverzichtbares Wort) mit Fragen zur Ethik im Umgang von Menschen mit Tieren auseinander. Die Frage des Fleischessens ist dabei nur die Spitze des Eisbergs, und leider ist sie im vorliegenden Artikel nicht besonders gut gestellt und schlecht beantwortet. Kein Wunder, sind die Kommentare ebenfalls wenig schlüssig. Das liegt aber nicht allein an den Autor/innen, sondern auch daran, dass eine schlüssige Ethik zum Fragenkreis bis heute nicht geschrieben ist. Das mögen Militante auf beiden Seiten zwar anders sehen; aber sie kommen damit nicht gerade weit, wie figura zeigt. In dieser Lage scheinen mir Kommentare wie jene von Gini Minonzio und Viktoria der vorläufig erreichbaren Wahrheit am nächsten zu kommen.
Tags: Ethik, Tierschutz, Vegetarismus
„schau mir in die Augen, bevor Du mich tötest“ von BRIGIT SCHMID
Ein grosses Kompliment zu diesem Artikel. Ich selber bin seit 32 Jahren Vegetarierin und esse weder Fisch noch Fleisch. Lust dazu hätte ich aber immer noch. Nur, wenn ich mir vorstelle, was das Stück Schnitzel vor mir auf dem Teller vorher war, bevor es hier landete, kann ich ganz einfach: „nein danke“ dazu sagen. Ein Lebewesen das für mich zu früh von seiner Mutter getrennt und mit Medikamenten für mich gemästet wurde und dabei meist ein qual-, angst- sowie z.T. grauenvolles Leben hatte, darauf kann ich sehr einfach verzichten, denn ich schau mir die Tier auch gerne an, ohne schlechtem Gewissen.
Bevors eine Erkenntns gibt, muss das Thema ja zuerst einmal breit diskutiert werden. Insofern bringt jede Auseinandersetzung mit dem Thema doch etwas? Die schnelle Lösung gibts einfach nicht. Dies vielleicht die Erkenntnis? Und vielleicht besser Alternativen wie InVitro Fleisch diskutieren als ständig auf eine Kehrtwende zu hoffen die nicht stattfindet?
Welche Diskussion führt schon zu Erkenntnissen?
Viel wichtiger wär es, dass Leute mit extremen Denkweisen lernen, dass es nicht nur schwarz-weiss gibt..
Ist vielleicht ein Denkanstoss, den Fleischkonsum zu drosseln.Schon allein aus ethischen Gründen sollten wir dort weg von der Masse und hin zur Klasse. Wäre ja auch gut für die Umwelt und dann zwangsweise auch gesünder.
mir gefällt diese diskussion. kürzlich hier wurde ich als fleischfressender mörder etc. niedergeschrieben 🙂
@Martin: Damit sollte man aber unbeleidigt leben können, wenn man auf den Fleischkonsum nicht verzichten will oder kann, oder?
Martin: diese Ausdrucksart finde ich auch nicht gut. Aber versuch es mal öfter ohne – es geht!!!!!
ich ess nur noch ganz wenig fleisch, und das in einem fleischland 🙂
@regina: sowas schafft kein gutes Diskussionsklima, enthält keine Argumente und ist daher abzulehnen!